Denkendorf - Klosterkirche

Das Zentrum der Klosterkirchengemeinde ist die Klosterkirche. Die um 1200 erbaute romanische Kirche ist tagsüber immer geöffnet. Die besondere Atmosphäre der Kirche verdankt sich ihrer langen Geschichte als Gotteshaus und Pilgerkirche.
Das Stift der Chorherren vom Heiligen Grab in Denkendorf geht auf einen Edlen Bertholdus zurück, der nach 1128 dem Kapitel vom Heiligen Grab die Denkendorfer Pelagiuskirche stiftete und zusätzlich am 22. April 1142 im Kapitelsaal der Kanoniker vom Heiligen Grab in Jerusalem sein Erbe übertrug.
. Ab 1252 betrieben die Grafen von Württemberg eine Politik, die hauptsächlich darauf abzielte, die Heiliggrabpropstei in das eigene Territorium einzubeziehen. Im Krieg zwischen Württemberg und den Reichsstädten 1377 wurde das Kloster von den Städten Esslingen und Ulm völlig niedergebrannt. Am 16. August 1387 wurde aber das Chorherrenstift Denkendorf in das Esslinger Bürgerrecht aufgenommen. Denkendorf stellte sich unter die Esslinger Schirmherrschaft und nahm das Bürgerrecht der Stadt an. Der Orden der Chorherren vom Heiligen Grabe wurde am 28. März 1489 durch die Inkorporation in den Johanniterorden aufgehoben
1556 wurde in den Gebäuden eine evangelische Klosterschule eingerichtet, die bis 1584 Bestand hatte. 1713 entstand eine zweite evangelische Klosterschule, mit der besonders die Verdienste des Klosterpräzeptors Johann Albrecht Bengel verbunden sind und die bis 1810 Bestand hatte. Der berühmteste Schüler dieser Schule war Friedrich Hölderlin. Von 1830 bis 1907 war das Klostergelände in privatem Besitz: die Firma Kauffmann stellte hier „Klostersenf“ her. Nachdem das Stift 1907 wieder in den Besitz des Staates kam, befand sich in den Gebäuden von 1907 bis 1920 eine Präparandenanstalt für zukünftige Lehrer, von 1921 bis 1934 ein Volkshochschulheim für Mädchen, von 1934 ab wurde das Kloster von nationalsozialistischen Gliederungen als Frauenschullager, Kindergarten und als NSDAP-Ortsgruppenbüro genutzt. Nach dem Krieg war es bis 1949 Zufluchtstätte für Heimatvertriebene, bis am 18. Mai 1950 das „Evangelische Diakonieseminar Denkendorf“ eingeweiht wurde. Nach dem Umzug des Diakonieseminars nach Ludwigsburg konnte am 16. Oktober 1972 die Landeskirchliche Fortbildungsstätte „Kloster Denkendorf“ eröffnet werden, die 2009 geschlossen wurde.
Besonders erwähnenswert ist die Denkendorfer Krypta, die vor allem durch die Nachbildung des leeren Grabes Christi, aber auch durch die Gestaltung als Saalraum, durch ein Tonnengewölbe überspannt, auffällt.
Mitte der 1970er Jahre wurde das Äußere der Kirche im Stil der Romanik mehrfarbig gefasst. So ist das Kirchengebäude heute eines der wenigen Beispiele romanischer polychromer Architekturbemalung.

Klosterhof 8, 73770 Denkendorf
Anmeldung/Auskunft: Gemeindebüro der Evangelischen Kirchengemeinde
Telefon: 0711-346 11 60
E-Mail: gemeindebuero@klosterkirche-denkendorf.dewww.ev-kirche-denkendorf.de 
 
 
 
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